Ab dem 1. Juli 2016 sollen Touristen, die einem mit Working-Holiday-Visum in Australien arbeiten ihr Einkommen ab dem ersten verdienten Dollar versteuern müssen. Geplant ist ein Steuersatz von 32,5 Prozent. Das heißt von jedem Dollar, den ein Backpacker verdient, gehen 32,5 Cent an den australischen Staat. Diese Maßnahme von Finanzminister Joe Hockey ist umstritten. Bislang sind Einkünfte bis zu 20.000 AUD (ca. 14.000 Euro), sofern man sich in Australien anmeldet, steuerfrei. Spiegel Online und andere Medien weisen darauf hin, dass man damit schon die in vielen Branchen dringend benötigten Arbeitsurlauber vergraule. Sie hätten auch die Chance nach Neuseeland auszuweichen, das bislang keine Steuern verlangt. Der Finanzminister hofft dagegen in den nächsten vier Jahren 540 Millionen australische Dollar an Steuern einzunehmen.
Angesichts der kürzlich veröffentlichten Berichte über zum Teil skandalöse Arbeitsbedingungen für Working Traveller trägt dieses Vorhaben sicher nicht dazu bei mehr Reisende nach Australien zu locken. Die Rechning des Finanzministers könnte sich als Milchmädchen-Rechnung erweisen. Nicht nur das Tourismusministerium dürfte "not amused" sein. Backpacker im Alter zwischen 18 und 30 dürften die Bezeichnung "pissed off" wahrscheinlich als angemessen empfinden. Was Finanzminister Hockey in seiner Rechnung wahrscheinlich gar nicht berücksichtigt hat ist das ein Großteil des in Australien von Working Travellern verdienten Geldes auch dort wieder ausgegeben wird. Volkswirtschaftlich gesehen könnte die Besteuerung des Einkommens von Arbeitsurlaubern also nachhaltig schädlich sein. Hockey begründet seine Steuerpläne unter anderem damit dass er vor einer Erhöhung der Steuern für Australier lieber eine "gerechte" Besteuerung ausländischer Arbeiter erreichen will.
http://www.smh.com.au/business/federal-budget/20150512-1mzghx.html
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